05.07.2013 19:00 Uhr - 20:30 Uhr
Das ostafrikanische Binnenland Ruanda ist einer der kleinsten Staaten des afrikanischen Kontinents, zugleich aber mit rund 320 Einwohnern pro Quadratkilometer der am dichtesten besiedelte. Das „Land der tausend Hügel“, wie Ruanda angesichts seiner Topographie (Hochplateau mit durchschnittlich 1500 m ü.M.) oft genannt wird, beherbergt drei Ethnien: die Hutu (etwa 75%), die Tutsi (rund 22%) und die Twa (weniger als 2%), ein Pygmäenvolk, das die eigentliche Urbevölkerung Ruandas bildet. Trotz ihrer gemeinsamen Sprache Kinyaruanda ist es im Laufe der wechselvollen Geschichte immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen, vor allem zwischen Tutsi und den von ihnen unterjochten Hutu gekommen. Tiefpunkt dieser Entwicklung war der Genozid von 1994, bei dem innerhalb von 3 Monaten fast eine Million Menschen ermordet wurden.
Doch das heutige Ruanda ist bemüht, die sozialen, ökonomischen und traumatischen Erfahrungen des Völkermords zu überwinden. Ob die Regierung dabei immer die richtigen Mittel anwendet, bleibt fraglich.
Marlene Pfaffenzeller (Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie) und Norbert Ahrens (Journalist) haben Ruanda seit 2005 mehrfach besucht. Sie wollen das Land nicht zuletzt anhand von einigen Einzelschicksalen vorstellen, dabei aber auch auf historische Zusammenhänge aufmerksam machen (Kigali z.B., die heutige Hauptstadt des Landes, war von 1907 bis 1918 Sitz der Kolonialverwaltung von Deutsch-Ostafrika).