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Auf Lesereise durch Afrika

Im zweiten Teil der kleinen Veranstaltungsreihe, die das Afrikahaus in Zusammenarbeit mit der VHS Mitte durchführt, stellt Peggy Fehily auf einer Lesereise durch Afrika fünf Autor*innen vor, die aus verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents stammen und gibt Einblick in deren literarisches Schaffen.

Zu Beginn betont Peggy Fehily, dass es eigentlich nicht möglich ist von „Afrikanischer Literatur“ zu sprechen“. Die Größe des Kontinents, die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den einzelnen Regionen, die vielen verschiedenen Sprache machen den Begriff unklar und vieldeutig. Sie will durch die kleine Auswahl von Autorenportraits ermutigen, sich selbst auf eine Lesereise zu begeben und so wichtige Einblicke in die Geschichte und Lebenswelten des Kontinents und der dort lebenden Menschen zu erhalten.

Neben Anici Kitereza, der aus Tansania stammte und zwischen 1896 und 1981 lebte – seine Romane basieren auf Traditionen der Oralliteratur und vermitteln ein umfangreiches Wissen über Geschichte und Tradition seines „alten“ Afrikas – präsentiert sie eine Reihe von jüngeren, modernen, weiblichen Autorinnen des Kontinents. Oyinkan Braithewaite aus Nigeria, Aminata Forna aus Simbabwe, Gaile Park, eine weiße Autorin, geboren in Ruanda werden zitiert und in einer Kurzbiografie vorgestellt.

Besonders stolz ist Peggy Fehily Tsitsi Dangaremba in ihre Reihe aufgenommen zu haben, die in derselben Woche den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten hatte. Sie wurde 1959 in Simbabwe geboren, hat unter anderem in Berlin studiert, neben ihrer Arbeit als Autorin, ist sie auch als Filmemacherin und Produzentin tätig. Mit ihrer 1988 begonnenen Trilogie („Der Preis der Freiheit“, „Aufbrechen“ und „Überleben“) schreibt sie einen der ersten afrikanischen Frauenromane. Sie erhält dafür viele internationale Preise.

Wieder gelingt es Peggy Fehily durch die Bezugnahme auf die Romaninhalte, zwar punktuelle, aber dafür konkrete und anschauliche und dabei sehr unterschiedliche afrikanische Stimmen einzufangen und so ein facettenreiches Bild innerafrikanischer Reflexionen zu zeichnen, das wichtige Impulse für entwicklungspolitische Diskurse zu liefern kann.

Durch ihren dialogischen Stil ermutigt Peggy Fehily schon während ihres Vortags Teilnehmer*innen sich einzubringen und es entsteht ein lebhaften Austausch. So kommen auch viele der Leseerfahrungen der Besucher*innen zur Sprache.